Wir brauchen eine eigene Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung
Unser Landkreis braucht dringend eine eigene Schule für Kinder, die im Bereich der geistigen Entwicklung besonderer Förderung und Unterstützung bedürfen. Einerseits, weil die vertraglich gesicherten Schulplätze für diese Schülerinnen und Schüler in den Nachbarstädten ausgeschöpft sind. Andererseits, weil auch das bereits bestehende Angebot an der privat betriebenen Allerschule in Gifhorn den Bedarf nicht mehr abdecken kann.
Ja, es gibt sie – jene Kinder, die kein Abitur, keinen Real-, Haupt- oder Förderschulabschluss erreichen können. Und auch sie – besonders sie! – haben einen Anspruch auf die bestmögliche Förderung und Forderung; und zwar durch den Staat. In diesem Fall ist das unser Landkreis.
Die Lebenshilfe mit ihrer Allerschule leistet unbestritten hervorragende Arbeit. Daran gibt es nichts zu deuteln. Allerdings ist Schulbildung eine staatliche Aufgabe und sollte nur in Ausnahmefällen privaten Anbietern überlassen werden.
Dafür gibt es Gründe: Denn zum einen können Privatschulen Schüler ablehnen. Dagegen bieten staatliche Schulen den Rechtsanspruch auf einen Schulplatz. Darüber hinaus verlöre der Landkreis als Schulträger wichtige Einflussmöglichkeiten, wenn er auf einen privaten Anbieter setzen sollte. Konflikte zwischen der Lebenshilfe und dem Landkreis könnten bei dieser – sicherlich preisgünstigeren – Lösung vorprogrammiert sein.
Ich spreche mich für eine Schule in reiner Trägerschaft des Landkreises aus. Das wäre zwar teurer, würde aber den Gifhorner Schülerinnen und Schülern einen Schulplatz garantieren. Zudem bliebe der Landkreis so Herr im eigenen Hause.
Für den Übergang könnte man eine Klasse mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung an das kreiseigene Förderzentrum Pestalozzischule ankoppeln. So würde man Zeit gewinnen, um einen den Anforderungen angemessenen Neubau anzugehen und umzusetzen.
Was denkt Ihr? Brauchen wir eine kreiseigene Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung?
Euer Detlef Eichner
Der Kandidat der Bürgerinnen und Bürger