Der Markt allein schafft das nicht – Für mehr Wertschätzung und staatliche Regelungen in der Alten- und Krankenpflege
In der Alten- und Krankenpflege herrscht eine hohe Arbeitsbelastung – und das nicht nur während der Pandemie. Viele Pflegestellen sind unbesetzt. Und immer öfter hört man davon, dass Fachkräfte ausgelaugt und entnervt kündigen und dem Pflegeberuf den Rücken kehren. Deshalb sollten wir als Gesellschaft umdenken und diesem Berufsbild mehr Anerkennung und Wertschätzung zukommen lassen. Auch durch staatliche Regulierungen. 🙋
Sicher: Jeder von uns hat das Recht auf freie Berufswahl. Und es stimmt auch, dass im Rahmen der Tariffreiheit Entlohnung und weitere Arbeitsbedingungen ausgehandelt werden. Doch der Markt kann einfach nicht alles zum Guten regeln. Manchmal bedarf es staatlicher Vorgaben und Grenzsetzungen. Dies gilt vor allem dann, wenn es um Gemeinschaftsgüter geht. Gesundheit gehört sicherlich dazu.
Dass der ausgearbeitete Flächentarifvertrag für die Altenpflege gerade durch einen der Wohlfahrtsverbände torpediert wurde, spricht für unser Dilemma. Und die immer noch fehlende Personaluntergrenze in der Krankenpflege eröffnet weiterhin Möglichkeiten, auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gewinne zu erwirtschaften.
Letztlich aber geht es um herbe Verluste: Wir als Gesellschaft verlieren die Möglichkeit, angemessen auf unsere Lebensrisiken „Alter“ und „Krankheit“ reagieren zu können.
Was also ist zu tun? 🧐 Einerseits muss der Staat hartnäckig am Flächentarifvertrag für die Altenpflege dranbleiben. Andererseits brauchen wir dringend eine festgeschriebene Personaluntergrenze. Und letztlich sollten wir allen in der Pflege Tätigen mit Respekt, Wertschätzung und Anerkennung begegnen.
Euer Detlef Eichner
Der Kandidat der Bürgerinnen und Bürger
#herbst2021